Die Orte Werben und Gulben


Kurz und bündig:

Das Gutshaus in Werben kommt am 9. August 1464 durch Czaslow von Schönfeldt (54-Tafel 2 und Tafel 19) in den Besitz unserer Familie.

1858 wird an Stelle des baufälligen alten Gutshauses auf dessen Grund, durch Ernst Ludwig Daniel von Schönfeld (741-Tafel 24), ein Neubau im klassizistischen Stil errichtet.

Heute ist das Gutshaus in Privatbesitz, wurde renoviert und beherbergt das „Gästehaus Schönfeld“.

Durch Heirat kommt 1869 das Gutshaus Gulben als Zweig der Werbener Linie in Schönfeldtschen Besitz. 2010 wird es wegen Baufälligkeit abgerissen.


Lage: Beide ca. 10 km nordwestlich von Cottbus


Zur Geschichte Werbens und Gulbens

Ernst v. Schönfeldt hat ein sehr umfangreiches bebildertes Werk zur Geschichte beider Orte und ihrer Güter mit vielen Details und Anekdoten erstellt. Wer sich näher mit der Geschichte beschäftigen will, sollte sich dieses Buch (siehe Quellen) besorgen.

Dann gibt es viel über die Geschichte beider Orte in der Chronik von Werben.


Das Gutshaus in Werben kam am 9. August 1464 in den Besitz unserer Familie.

Churfürst Friedrich II. belehnte Czaslow von Schönfeldt mit einem freien Hof in Cottbus, im Dorfe Werben. Der Gutshof Werben blieb bis zur Enteignung durch die russische Besatzungsmacht 1945 im Familienbesitz. Durch Erbteilungen wurden 1945 noch 400 ha von der Familie bewirtschaftet.

Stich von Alexander Duncker, 1860

1858 wurde an Stelle des baufälligen alten Gutshauses auf dessen Grund, durch Ernst Ludwig Daniel von Schönfeld, ein Neubau im klassizistischen Stil errichtet und nach dessen Tod von seiner Witwe Germanie v. Schönfeldt, geb. v. Pannwitz, vollendet. An Entwurf und Umsetzung, sowie Abnahme des Neubaus war der Frankfurter Regierungsbaurat Emil Karl Alexander Flaminius (Schinkels Baumeister) beteiligt.

Heute ist das Gutshaus in Privatbesitz, wurde renoviert und beherbergt das „Gästehaus Schönfeld“.

Hier gibt es einige Bilder:

Externer Link:  http://www.gaestehausschoenfeld.de/

Hier gibt es etwas zur Geschichte:

Externer Link:  http://www.gaestehausschoenfeld.de/de/home/gaestehaus-schoenfeld/geschichte.html


Die Kirche von Werben

Im Kirchenschiff befinden sich an vier Seiten Emporen, wobei diese an der nördlichen und südlichen Seite zweigeschossig ausgeführt sind. Wie die Emporen wurde auch die ehemals bemalte Balkendecke nach den Zerstörungen des Jahres 1945 im Jahr 1960 rekonstruiert. Die vor allem Feldfrüchte zeigende Deckenmalerei trug der Kirche den Beinamen „Gemüsekirche“ ein. Die sonstige hölzerne Ausstattung stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und stand ursprünglich in der Dorfkirche Riedebeck. Neben dem schwebenden Taufengel ist auch das 1958 restaurierte Altarretabel bemerkenswert.

Quelle: Buendia22 / Wikipedia

An der Außenseite der Nordwand stehen acht aus dem 18. Jahrhundert stammende Grabsteine der Familien von Schönfeldt, von Pannwitz und von Stutterheim.

Überall im Inneren wie im Außenbereich findet man Wappen der Besitzer der einzelnen Gutsanteile in Werben mit ihren Ahnen, darunter viele Schönfeldts.

In dieser Kirche fand 1762 die Trauung von Carl-Alexander v. Bismarck und seiner Frau Christine Charlotte v. Schönfeld (der Großmutter des späteren Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck) statt. (Siehe auch unter Persönlichkeiten)

Website der Kirche:

Externer Link:  http://www.werben-im-spreewald.de/verzeichnis/visitenkarte.php?mandat=126758


Die Bibel der Werbener Kirche

(Schönfeldt-Blätter-Nr.48-S.16/17)

Vetter Ernst erzählt folgende nachdenkliche und versöhnliche „story“ aus der Jüngsten Gegenwart:

Am Tag unserer Silberhochzeit, am 13. März 1990 saßen meine Frau und ich in der Werbener Kirche. Da trat der zu DDR-Zeiten amtierende Pfarrer Riedel an uns heran und überreichte uns eine alte Schönfeldtsche Familienbibel als Geschenk, „weil sie doch wieder in unsere Hände gehörte“.

Erst auf der Heimfahrt entdeckten wir auf dem Innendeckel eine handschriftliche Widmung meiner Großmutter, Friedel v. Schönfeldt, mit dem Datum ihrer Ausweisung aus Werben und mit dem folgendem Text:

„Diese Bibel mache ich meiner Kirchengemeinde Werben am Tag meiner Ausweisung aus meinem geliebten Werben zum Geschenk. Trotz des mir heute angetanen schmerzhaften Unrechts bleibe ich den Menschen in Werben mit Liebe verbunden. Ich bete zum lieben Gott, dass spätere Generationen sich nie wieder derartige Willkür und Grausamkeit zufügen mögen.“

Für uns gab es keinen Zweifel, die Bibel musste zurück an ihren Platz in die Werbener Kirche !!

Dazu gab es nach dem Vorschlag des Nachfolgers von Pfarrer Riedel eine „gute Gelegenheit“ im Rahmen des Festgottesdienstes zur 650 – Jahrfeier von Werben im Jahr 1995.

In der bis unter das Dach gefüllten Kirche habe ich „als geladener Ehrengast“ kurz erklärt, warum wir die Bibel zurück geben und eigentlich nur diesen Text von Omi Friedel, den sie in die Bibel geschrieben hatte, zitiert – Für einige Sekunde hätte man eine Stecknadel fallen hören können – dann brachen nicht endend wollender unvorstellbarer Beifall und Bravo – Rufe aus, die mir noch heute in den Knochen sitzen.


Erbbegräbnis in Werben

Ein Erbbegräbnis (auch Erbbegräbnisstätte) kann eine Gruft, Gruftkapelle oder ein Mausoleum sein.


Das Gutshaus in Gulben

Zusammenhang Werben und Gulben

Durch die Heirat der drei Brüder Ernst-Ludwig Daniel (741) , Wilhelm (742) und Bernhard (743) mit den drei Töchtern Germanie, Auguste und Friederike aus dem Hause Pannwitz kommt 1869 Gulben als Zweig der Werbener Linie „in Schönfeldt’sche Hand“.

2010 wurde das Gutshaus Gulben wegen Baufälligkeit abgerissen.

Wer den Zusammenhang näher ergründen möchte, sollte in den Schönfeldt-Blättern Nr.60S.38-39 im Mitgliederbereich weiter lesen.

Stich von Alexander Duncker, 1865

 

Ein letztes Foto vor dem Verfall

Hier ist ein Foto zum Zustand kurz vor dem Abriss ca. 2010 zu sehen:

Externer Link:  https://www.alleburgen.de/bd.php?id=31135


Zitat aus einem Zeitungsartikel:

Das Gulbener Schloss ist in Privatbesitz. Einer der Eigentümer ist der Gulbener Unternehmer Klaus Klämbt. Er hat das Gebäude, das zu DDR-Zeiten als Altenheim genutzt wurde, 1992 gemeinsam mit einem Kompagnon von der Gemeinde gekauft. “Wir wollten aus dem Schloss ein Hotel mit Bettenhaus machen. Das hat die Baubehörde nicht genehmigt„, sagt Klämbt. Damit seien ihre Pläne zerschlagen gewesen. Dann habe sich der Zustand des Gebäudes verschlechtert. “Das Dach war an einigen Stellen kaputt. Eine Erneuerung hätte damals 200 000 Mark gekostet„, sagt Klämbt. Deshalb hätten sich die Eigentümer 1995 entschlossen, das Gutshaus an ein Schweizer Unternehmen zu verkaufen. Aufgrund von Unregelmäßigkeiten sei der Verkauf rückabgewickelt worden. “Genau in der Zeit, als wir davon ausgegangen sind, dass wir nicht mehr Eigentümer sind, wurde das Haus in die Denkmalliste aufgenommen. Nach der Rückabwicklung war es für uns für einen Einspruch zu spät„ , erklärt Klämbt.


Gutspark und Erbbegräbnis

Weitere Bilder:

Externer Link:  https://www.lkspn.de/tourismus/denkmaeler/tduebersicht/4770-gutspark-und-erbbegrabnis.html