Schloss Wachau


Kurz und bündig:

1378: Siegfried wird als erster Schönfeld auf Wachau genannt. Bis 1770 leben Schönfelds dort. Die ersten Reichsgrafen, Johann Siegfried und dein Sohn Johann Georg leben auf Wachau.


Lage: ca. 20 km nordöstlich von Dresden

 

Die Geschichte des Schlosses

1218

Erstmalige urkundliche Nennung eines Herrensitzes mit Wasserburg auf einer künstlich angelegten Insel.

1378

Siegfried (7 – Tafel 3) wird als erster Schönfeld auf Wachau genannt.

1527

Melchior von Schönfeld (83 – Tafel 3) ist Besitzer des 1. Anwesens, dass durch Brandstiftung am 30.11.1527 vernichtet wird (Chronik S. 8:

Einer der Knechte legt das Feuer – Es herrschen die Bauernkriege – Er wird später gefasst und in Dresden lebendig verbrannt)

1730-1745

Johann Siegfried (307 – Tafel 10), der erste Reichsgraf der Schönfelds lebt auf Wachau.

Abriss des 2. Anwesens und Neubau des 3. Anwesens durch Magdalena Sophie von Schönfeld, seiner Witwe.

Für 70000 Taler entsteht in der Zeit ab 1730 das Barockschloss in seiner heutigen Gestalt (hufeisenförmig mit Seitenflügeln und einem hohen Mansardendach) umgeben von einem umlaufend breiten Wasser führenden Rechteckgraben.

Bemerkenswert ist die zweiläufige Rampe mit axialer Freitreppe, die über ein Barockportal zum Vestibül des Treppenhauses führt.

Die Zimmer werden mit 58 zum Teil sehr kostbaren Öfen ausgestattet. Südlich des Schlosses entsteht eine Parkanlage nach englischem Vorbild mit Sandsteinskulpturen der Commedia dell‘ Arte.

Im Jahr 1741 übernimmt Johann Georg Graf von Schönfeld, Sohn der Magdalene Sophie,

die Herrschaft und vollendet den Schlossbau nach weiteren Jahren und einem Gesamtaufwand von mehr als 80 000 Talern.

11.10.1770

Johann Georg Graf von Schönfeld stirbt.

Durch seinen Tod endet nach 400 Jahren die Ära der Schönfelds.

Da er nur Töchter hat, erben die Lehnserben (208) und (197) das Schloss, dass aber am 16.7.1782 an die Gräfin von Flemming verkauft wird.

1801

Noch mehrfach wechselnden Besitzern kauft Hauptmann Hanns Adolph von Oppel, Königlich Sächsischer Kammerjunker, das Schloss und lässt Ausbesserungen am Dachstuhl vornehmen.

1841-1849

Heinrich August Blochmann, Königlich Sächsischer wirklicher Kommissionsrath und SchIossbesitzer führt behutsame Veränderungen der lnnendekoration durch.

1883

Gustav Adolph Gotthelf Kühne erwirbt das gesamte Anwesen.

ln der Zeit von 1883-1885 erfolgt die Umgestaltung des Schlossinneren, vor allem im ersten Obergeschoss, begleitet durch den Architekten Weidenbach aus Leipzig.

1931

Nachdem Gustav Adolph Gotthelf Kühne verstirbt, erbt sein ältester Neffe, Dr. jur. Hans Kühne, das gesamte Anwesen, wo er und seine Familie bis zum Jahr 1945 leben.

nach 1945

Nach 1945 gehen Schloss, Park und Teiche in Gemeindebesitz über. Das Gebäude wird in den Folgejahren für verschieden Zwecke genutzt. Unter anderem finden hier elf Umsiedlerfamilien ein neues Zuhause. Außerdem finden hier, teilweise parallel, zwei Verkaufsstellen, die Arztstation, Bücherei, Standesamt und Schulhort ihren Platz.

Diese zweckentfremdete Nutzung ist der Bausubstanz nicht zuträglich.

Durch Schäden am Dach dringt Wasser bis in den Festsaal im 1. Obergeschoss.

Die Teiche sind zu einem großen Teil verlandet.

Im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone erfolgt 1953 die sog. Schlossbergung, die Auflösung von Schlössern und Landsitzen.

Übrig gebliebene Gegenstände werden ausgelagert oder gehen verloren.

Im Jahre 1990 wird auf Initiative des Gemeinderates mit Hilfe von Fördergeldern mit der sukzessiven Sanierung des Schlosses begonnen.

Das Schloss wird leer geräumt. Farbuntersuchungen werden durchgeführt.

Das komplette Dach wird saniert. Außenfassade und Fenster werden erneuert und die Deckenbalken ausgebessert.

Spektakulär ist die Montage der neuen Schornsteinköpfe mit Hilfe der Deutschen Bundeswehr im Jahr 1992, bei der sogar ein Panzer zum Einsatz kommt.

Außerdem werden in der Zeit von 1991/92 die Teiche entschlammt und die Schlossinselmauer wiederhergestellt.

Seit 1994 wurden das Dach und die Fassade restauriert.

2002

Der Dresdner Arzt und Galerist Rainar Götz erwirbt das Schloss mit dem Ziel, hier Kunst & Kultur zu etablieren und ein Hotel mit Wellness und Gastronomie auf hochwertigstem Niveau zu eröffnen; seit dem 30. November 2002 findet einmal monatlich eine Veranstaltung in der Reihe „kunst-vereint im schloss“ statt.

31.07.07

Am 31.07.2007 kommt es kurz nach Mitternacht zu einem Brand auf dem Wachauer Schlossparkgeläde. Aus nicht geklärter Ursache geht das sogenannte „Bienenhaus“ in Flammen auf und brennt fast völlig ab.

Derr materielle Schaden an dem Gebäude wird auf 8000.- € geschätzt.

2007

Da es Herrn Götz bis zum Jahr 2007 nicht gelungen ist, sein Konzept umzusetzen, leitet die Gemeindeverwaltung Wachau auf Beschluss des Gemeinderates rechtliche Schritte ein, um die Rückübertragung des Barockschlosses zu erwirken.

Am 12. März stimmt der Gemeiderat Wachau einem Vergleich zu. Die Gemeinde und Noch-Besitzer Romar Götz einigen sich darauf, dass er das Gebäude gegen Zahlung von 40 000 € an die Gemeinde zurückgibt.

2008

2016 – 2019

Im April 2008 wird die notarielle Rückübertragung des Schlosses auf die Gemeinde Wachau vollzogen.

Immer wieder erscheinen Kaufinteressenten; ebenso oft zerschlagen sich die Verhandlungen.

Die Denkmalschutz-Auflagen sind hoch und die Konzepte der Interessenten überzeugen den Rat der Gemeinde nicht.

Inwieweit aktuell Führungen möglich sind und ob das Schloss am „Tag des offenen Denkmals“ zu besichtigen ist, muss man bei der Gemeinde erfragen:

Externer Link:  https://www.wachau.de/gemeinde.html

Ein paar Links zu Zeitungsartikeln:

Externer Link:  https://www.dnn.de/Region/Umland/Barockschloss-Wachau-soll-Besitzer-wechseln

Externer Link:  https://www.dnn.de/Region/Umland/Verkauf-des-Wasserschlosses-Wachau-ist-geplatzt

Externer Link:  https://www.dnn.de/Region/Umland/Was-wird-mit-dem-Wachauer-Schloss

Externer Link:  https://www.dnn.de/Region/Umland/Zwei-Kuenstler-und-ein-Schloss-in-Wachau

Foto: Dennis v. Schoenfeldt

Das Schloss um 1856

Das Schloss um 1990


Impressionen eines Besuches Oktober 2019:

Externer Link:  – Zeitungsbericht zu unserer Reise –

Tapete

Sozialistische Malerei aus DDR-Zeiten


Und noch ein Link zur Küche:

Rotterdamer Bibelfliesen im Barockschloss Wachau

Externer Link:  http://www.tegels-uit-rotterdam.com/wachau_deutsch.html