Schloss Marbach / Österreich


Kurz und bündig:

In Schloss Marbach lebte ca. zwei Jahrzehnte lang Rudolf Graf S. (453-Tafel 14 – Löbnitz) mit seiner Familie. Das Schloss existiert noch, ist gut erhalten, aber seit ca. 1920 nicht mehr im Familienbesitz.


Lage: In der Nähe des ehemaligen KZ Mauthausen, bei Linz an der Donau, Oberösterreich.

 

In diesem Schloss lebte etwa zwei Jahrzehnte lang Rudolf Graf Schönfeldt (Löbnitz-Schlossteil, Tafel 14 – Nr. 453).

Rudolf heiratete am 6.5.1897 Anna della Sudda. Deren Stiefvater, der sehr gut betuchte Industrielle Josef Maria Huber, schenkte beiden zur Hochzeit das Schloss Marbach.

Sie lebten dort bis ca. 1922, zogen danach ins Schloss Hornegg, bevor sie nach Teneriffa gingen.

Gemeinsam mit dem Minnesänger Dietmar von Aist tritt um 1145 Eberhard von Marbach in einer Urkunde als Zeuge auf, womit ein hier bereits bestehender Ansitz dokumentiert sein dürfte. Ulrich von Marbach nahm im Gefolge Ulrichs von Clam 1217 an einem Kreuzzug ins Heilige Land teil, von dem aber beide nicht mehr zurückkehrten.

Das Schloss wurde in den Jahren 1706 bis 1710 stark ausgebaut, wobei der ursprüngliche Renaissancebau wesentlich verändert wurde.

1873 wurde das Schloss an die Familie Mayr aus Wien verkauft, die es aber 1878 wieder verkaufte. Von 1897 bis ca. 1920 war es im Besitz der Schönfeldts.

Danach kam es zu einem häufigen Besitzwechsel, der bis nach dem Zweiten Weltkrieg anhielt.

Derzeitige Eigentümerin ist die Witwe von Dr. Lothar Harmer, dessen Vater es 1947 erworben hatte. Das Schloss ist in Privatbesitz und höchstens von außen zu besichtigen, wenn man freundlich um Erlaubnis fragt.

Bis 1956 diente das Gebäude den Nazis als Strafgefangenenhaus der Anstalt Garsten. Der untere Bereich wurde zu der Zeit als Pferdestall benutzt.

Heute wird das erstklassig renovierte Schloss wieder für Wohnzwecke genutzt.

Die Südwestecke des Innenhofes wird von der barocken Schlosskapelle eingenommen. Sie stand ursprünglich frei, ist aber seit dem Barock-Umbau durch ein langgestrecktes Gebäude mit kreuzgratgewölbten Arkadengang im Erdgeschoß mit dem Wirtschaftstrakt verbunden. Sie wurde 1686/87 vom Mailänder Baumeister Carlo Antonio Carlone neu errichtet.

Die Flachkuppel ist mit einem Fresko geschmückt, das die Gemeinschaft der Heiligen darstellt. In den Zwickeln erkennt man die vier Evangelisten. Als Künstler wird ein Mitglied der Carlone-Werkstatt vermutet. Die Plastiken der Stuckaltäre wurden von Giovanni Battista Carlone geschaffen. Johann Michael Rottmayr schuf für den rechten Seitenaltar 1704 das Altarblatt, bei dem man sich nicht sicher ist, ob es sich um die Enthauptung der hl. Katharina oder der hl. Barbara handelt.

Quellen und weitere Einzelheiten zur Geschichte:

Externer Link:  http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=413

Externer Link:  http://www.burgenkunde.at/oberoesterreich/marbach/marbach.htm