Der Ort Leulitz


Kurz und bündig:

Dippold (332-Tafel 12 – aus dem Hause Löbnitz) kauft 1540 das Rittergut Leulitz. Einige Generationen später verkauft Johann Christoph (491-Tafel16-Löbnitz) 1740 das Rittergut wieder.

Lage: ca. 23 km östlich von Leipzig


 

Hier etwas Geschichte von der Website des

Externer Link:  „Kultur- und Heimatverein Rund um den Eichberg“ e. V.“ mit ein paar Ergänzungen bzw. Anmerkungen:

„Der Ort wird unter dem Namen Lulici in einer alten Urkunde vom Jahre 1284 zuerst erwähnt. …

In der Nähe des Tiefteiches befand sich eine mittelalterliche Wasserburg, von der heute fast nichts mehr zu sehen ist. Ein Rittergut bestand vor der Reformation in Leulitz nachweislich nicht, sondern ist erst später durch Ankauf oder sonstigen Erwerb von Grundstücken gebildet worden, welche ehedem zum Kloster und zu anderen Gütern gehörten.

Über die Besitzer dieses Rittergutes ist Folgendes überliefert:

Leulitz und das Filialdorf Altenbach hatten wahrscheinlich schon vor mehr als 400 Jahren einen Kirchenpatron und Gerichtsherrn. Die Herren von Pflug haben Leulitz und Altenbach besessen. Das Pflugsche Wappen ist unter einem Fenster des Kirchengebäudes eingehauen. Von diesem sind heute nur noch Fragmente zu sehen.

Vermutlich war Leulitz damals ein Teil des sehr ausgedehnten hochadligen Besitztums der Herren von Pflug auf Pomßen, Seifertshain und Naunhof. Auch die Herren von Planitz müssen neben Altenbach auch Leulitz besessen haben, denn im Jahre 1540 verkauften sie Leulitz an die Grafen von Schönfeld.

Anmerkung: Zu der Zeit gab es noch keine Grafen in unserer Familie. Der Käufer war Dippold von Schönfeld (332 – Tafel 12).

In einem alten Pfarrverzeichnis anno 1574 wird gleich zu Anfang als damaliger Lehnsherr von Leulitz der gestrenge und ehrenwerte Hans von Schönfeld auf Belgershain (359 – Tafel 12) genannt. Von dieser Familie sind mehrere Glieder im Trauungs-, Tauf- und Totenregister des hiesigen Kirchenbuches genannt, z. B. der am 11. August 1724 verstorbene Herr Johann Erich von Schönfeld.(481 – Tafel 16)

Ergänzung: Nachdem ein anderer Dippold (370 – Tafel 12) 1599 von seinem Vater Bargeld geerbt hatte, ging er zunächst in die Welt hinaus und nahm Kriegsdienste an. 1616 kehrte er nach Löbnitz zurück und kaufte seinem Bruder Asmus (374 – Tafel 12) das Dorf Leulitz ab, wo er sich einen Rittersitz baute.

Nach dem kinderlosen Tod seines Sohnes Christian (376) übernahm Hans (376 – Tafel 12) vom Hofteil Löbnitz das Rittergut. (=> Chronik Löbnitz S. 29/30)

Von Johann Christoph von Schönfeld (491 – Tafel 16) erkaufte sich im Jahre 1740 Herr Johann Theodorus Koch das hiesige Rittergut. Er war Erb-, Lehns- und Gerichtsherr auf Niederglauchau bei Eilenburg.

Durch seine finanziellen Mittel wurde die Kirche verschönert und mit einer Orgel versehen, und auch Pfarr- und Schulwohnung wurden neu erbaut. Noch länger war Gutsherr und Kirchenpatron von Leulitz, Herr Carl Heinrich Theodor Koch, Kurf. Sächs. Stift Meissnischer Regierungsrath zu Wurzen.

Ihm folgte sein einziger Sohn Karl Heinrich Theodor Koch, geb. am 8. Dezember 1781, unter dessen einsichtsvoller Leitung sowohl die Agrikultur (Ackerbau), die Forstwirtschaft, die Viehwirtschaft und Schäferei des Rittergutes den erfreulichsten Aufschwung genommen hat. Dem Kunstsinn der Familie Koch verdankt Leulitz die Anlage eines auf der Südseite des Rittergutes gelegenen herrschaftlichen Parks, von dem aber bereits zum Ende des 19. Jh. wenig zu sehen war. Nach Bewirtschaftung des Rittergutes seitens der Witwe übernahm es der Sohn, Maximilian Ebert Koch.

Nicht mehr lange sollte Leulitz in den Händen des neuen Besitzers bleiben, im Jahre 1860 ging es durch Kauf in den Besitz der Familie von Hohenthal-Püchau über. Am 1. April 1861 sahen, wie es in den Akten heißt, die Bewohner von Leulitz ihren geliebten Herrn scheiden.“


Nach der Enteignung der Grafen von Hohenthal-Püchau, die das Rittergut zuletzt innehatten, wurden große Teile der Hofanlage abgerissen, darunter auch der linke Teil des Herrenhauses.

Nur die Umfassungsmauern des Erdgeschosses blieben stehen. Hier befindet sich ein altes Sitznischenportal aus dem 17. Jahrhundert. Im Obergeschoß des neu aufgebauten Gesindehauses (rechts) befindet sich eine Ferienwohnung. Seit 1997 Sanierung durch die neuen Eigentümer, Frank und Ulrike Böhme.

Siehe auch  Externer Link:  http://www.gut-leulitz.de/de/index.html


Foto: 18. April 2018 – Jörg Blobelt / Wikipedia

Rittergut Leulitz, Herrenhaus-Rest von 1773 mit Ferienwohnung

04828 Bennewitz-Leulitz, Alter Gutshof 3


Ebenfalls noch vorhanden ist die von Johann Erich von Schönfeld  (481 – Tafel 16) in den Jahren (1714 bis 1716) erbaute

Ev. Pfarrkirche St. Laurentius in Leulitz

Externer Link:  https://www.architektur-blicklicht.de/kirchen/leulitz-kirche-bennewitz-leipzig/

Es gibt dort einen Grabstein für ein Kind der Familie von Schönfeld (Ende 16. Jahrhundert).